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Eine Schlange aus Schüler*innen und Lehrkräften in einem Kino.

SchulFilmFest NRW 2017

Stunts, Robospinnen & Zombies

Zum vierten Mal haben junge Filmemacher aus ganz NRW ihre Werke auf den großen Leinwänden des CinePlex in Hamm präsentiert. Beim SchulFilmFest am 11. Juli warteten die Filme aus den Schulen NRWs dabei mit einer bemerkenswerten Vielfalt auf: Von kunterbunten Stop-Motion-Filmen mit liebevollen Aquarell-Settings oder Lego-Steinen bis hin zu einem düster-poetischen Beitrag über den Verlust einer geliebten Person. Vor allem Schüler:innen aus älteren Jahrgängen oder Berufskollegs beschäftigten sich in ihren Filmen mit sehr ernsthaften Themen wie Flucht, sexuellen Missbrauch oder Homo- und Transsexualität. Mobbing war auch in Beiträgen aus der Grundschule ein häufiges Thema. Für Aufsehen unter den Jüngeren sorgte ein mit Grundschülern gedrehter Zombiefilm. Im Kino erklärten die Filmemacher, dass es ein Riesenspaß war, sich mit Kunstblut zu beschmieren.

FILM+SCHULE NRW hatte Schulklassen und AGs eingeladen, die zuvor an einem lokalen SchulFilmFest teilgenommen hatten und von der Jury mit der Teilnahme am Landesweiten SchulFilmFest belohnt wurden.

Filme

Einige Filme vom 4. SchulFilmFest NRW gibt es auf dem YouTube-Kanal von FILM+SCHULE NRW:

SchulFilmFest 2017: Der Junge mit dem blauen Pullover

"Der Junge mit dem blauen Pullover" ist der Filmbeitrag des Kurses Q1 vom Abtei-Gymnasium Brauweiler zum landesweiten Schulfilmfest 2017.
Der ästhetisch ansprechende Stop Motion-Film mit dem Thema Flucht ist in Partnerarbeit entstanden.

SchulFilmFest 2017: Slender Girl

"Slender Girl" ist der Filmbeitrag des Literatur-Kurses der Robert-Schuman-Europaschule Willich. Thematische Vorgabe für das Filmprojekt war das Motiv "Türen". Das junge Filmteam entschied sich bei der Umsetzung für eine düstere Slasherfilm-Sequenz.

Workshops

Besonders verlockend für die filmaktiven Schüler:innen waren in diesem Jahr die Workshops:
Für spannende Spezialeffekte in der filmischen Postproduktion ist Fabian Buckreus als VFX Artist zuständig. Er arbeitete bereits an Blockbustern wie "Star Trek 2" und "Mission Impossible 4". Den Schüler:innen zeigte er live, wie special effects in eine Szene eingebaut werden:

SchulFilmFest 2017: Robospinne im Kino

Im Kinofoyer filmte er mit den jungen Besucher:innen eine Verfolgungsszene. Auf der Kinoleinwand entstand dann eine mit Tentakeln beschwerte Robospinne, die in die Szene eingebaut wurde.

Workshop Leiter

Stuntman Andreas Mayer erprobte mit den Schüler:innen Stuntszenen: Wie kann eine Schlägerei brutal und echt wirken, obwohl sich die beiden Kontrahenten überhaupt nicht berühren? Im Austausch mit dem Stunt-Profi wurde klar, dass es in dem Job in erster Linie um gründliche Vorbereitung und Sicherheit geht. Vor allem, wenn man sich anzünden lässt oder aus einem Fenster springt. Mayer arbeitet an Erfolgsshows wie "Alarm für Cobra 11" und "Tatort" mit.

Auch bei Designerin und Make-up-Artist Carmen Homann konnten die jungen Filmschaffenden selbst Hand anlegen: Mit professionellen Materialien und Beleuchtung wurden der Gesichtsaufbau eines Zombies modelliert und künstliche Wunden auf die Haut gezaubert.

Die freie Schauspieltrainerin Gabi Sutter verwandelte den Kinosaal wieder in eine Bühne. Bei Sutter wird jeder zum Schauspieler: Alle Besucher:innen des Workshops konnten in spontanen Szenen mitspielen und schauspielerische Darstellungstypen erproben.

Schulfilmfest NRW - Was ist das?

Beim Schulfilmfest NRW stehen Filmproduktionen aus Schulen im Fokus. Jedes Jahr haben alle Mitgliedsschulen der Netzwerke Filmbildung die Möglichkeit, sich mit Filmen von Schülergruppen zunächst auf regionalen Schulfilmfesten zu präsentieren und sich für die Teilnahme am landesweites Schulfilmfest NRW, einer gemeinsamen Veranstaltung von FILM+SCHULE NRW und den Netzwerken der Filmbildung NRW, zu bewerben. Eine Jury wählt die besten Filme aus und schickt sie weiter zum landesweiten Filmfest.

Dort können die Schüler:innen dann über den roten Teppich flanieren, im Blitzlicht der Fotografen stehen und den eigenen Film vor großem Publikum auf der Kinoleinwand erleben. Aufgeteilt in zwei Altersgruppen – 6 bis 12 Jahre und 13 bis 20 Jahre – schauen die jungen Filmemacher sich ihre eigene Produktion und auch die Filme der anderen Schüler:innen gemeinsam an, haben Gelegenheit sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und neue Ideen für Filme zu sammeln. Außerdem lädt FILM+SCHULE NRW Filmschaffende wie z. B. Maskenbildner:innen, Stuntmen/Stuntwomen oder Schauspieltrainer:innen ein, die den Schüler:innen von ihrer Arbeit berichten und praktische Tipps zur Filmproduktion geben können.

Das Schulfilmfest NRW ist eine Werkschau, die sich besonders durch die große Vielfalt an Themen, Genres und Filmstilen auszeichnet. Vorgaben machen die Veranstalter ledigleich im Hinblick auf Filmformat und maximale Länge der Produktionen. So laufen Spielfilme, Dokumentationen und Animationsfilme über die Leinwand. Das Genrespektrum ist breit gefächert und reicht von Horror über Science Fiction und Krimi bis zu Komödie und Slap-Stick Stummfilm. Dabei greifen die Schüler:innen mit viel Kreativität auch ernsthafte Themen wie Ehrenmord, Drogen- und Spielekonsum oder Mobbing auf und zeigen, was Film leisten kann.